Verkauf der Fernwärmeversorgung Tanna – Verzicht auf Erdgaserschließung

In der 10. Sitzung des Stadtrats der Stadt Tanna am 22. Oktober 2020 hat dieser nach intensiver Beratung beschlossen, die Fernwärmeversorgung Tanna GmbH an einen potenziellen Käufer zu veräußern um ein Fortbestehen der Fernwärmeversorgung in der Stadt Tanna zu sichern.

Dafür beauftragte der Stadtrat den Bürgermeister eine eingehende Prüfung der Angebote der Danpower GmbH sowie der Fa. GETEC durchzuführen. Basierend darauf soll ein konkreter Vertragsentwurf mit verbindlichen Zahlen zur Beschlussfassung dem Stadtrat vorgelegt werden.

Angestrebtes Ziel ist es aufgrund der vorhandenen Interessenten, den Fortbestand der Fernwärme in Tanna zu sichern und mit dem Kaufpreis die Verbindlichkeiten, die die Fernwärme noch hat, abzulösen. Die Grundstücke der Fernwärmeversorgung Tanna GmbH werden an die Stadt Tanna zurück übertragen.


Aufgrund der neuen Situation wurde durch den Stadtrat die Konzessionsvergabe der Gasversorgung der Stadt Tanna nicht vorgenommen.


Das am 1.11.2020 in Kraft tretende GEG Gebäudeenergiegesetz wird zur Folge haben, dass Fernwärme bzw. Heizung aus nachwachsenden Rohstoffen die gewünschte Wärmequelle für Gebäude werden. Andere Erzeugungsformen mit fossilen Energieträgern werden durch die CO2-Bepreisung sukzessive teurer. Darüber hinaus sind speziell Kommunen und Bauherren neuer Gebäude dazu verpflichtet einen möglichst niedrigen Primärenergiefaktor zu erreichen und werden im Falle des Einsatzes von fossilen Energieträgern verpflichtet zusätzliche Energieumwandlungsanlagen z.B. Photovoltaik, Solarthermie, Wärmepumpe, Pelletkessel etc. zu installieren. Zusätzliche Investitions- und Betriebskosten sind damit vorprogrammiert.


Für die städtischen Gebäude hätte dies bei einer Umrüstung auf Erdgas geschätzte zusätzliche Investitionen von nochmals 250 T€ bedeutet. Die ca. 1 Mio. € Verbindlichkeiten zzgl. der Aufwendungen für den Rückbau der FW-Hausanschlüsse wären noch hinzugekommen.


Durch den Weiterbetrieb der Fernwärme durch ein solventes Unternehmen, sind zukünftig Neuanschlüsse wieder möglich und die Erneuerung des Wärmenetzes sowie der Erzeugeranlagen abgesichert. Für Neubauten und auch für alle kommunalen Gebäude werden zukünftig keine weiteren Investitionskosten entstehen. Für alle Gebäudeeigentümer, deren Ölheizung in die Jahre gekommen ist, bietet sich nun die Möglichkeit, auch über einen Fernwärmeanschluss nachzudenken.

Ein Übergang auf den neuen Betreiber soll zum 01.01.2021 erfolgen.

Marco Seidel
Bürgermeister

Die Berichterstattung zur Sitzung der Ostthüringer Zeitung finden Sie unter folgendem Link:

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