Wie schön Ihr angezogen seid!
Konzert und Lesung
Veranstaltungszeit
Sonntag, 16. November 2025
Beginn: 16:00 Uhr
Ende: - kein Angabe -
Informationen
Herzliche Einladung zu einem Nachmittag mit Musik von Chausson, Schubert, Poulenc und Wolf zusammen mit Texten von Kipling, Kafka, Milne und anderen mit dem Ensemble MoMu am 16. November 2025 um 16.00 Uhr auf die Burg Mylau.
Das erste Bild, das der Steinzeitmensch auf seine Höhlenwand malte, war - ein Tier. ... Der Steinzeitmensch hätte auch einen Pilz zeichnen können, als
Sammelzauber sozusagen. Aber er malte lieber Stiere als Pilze, lieber Hirsche als Nüsse und lieber Bären als Beeren. ...Heute sind das Tier und sein Abbild allgegenwärtig. Städte, Industrieanlagen und Autobahnen umgeben den modernen Menschen, doch aus sämtlichen Medien schnattert, krächzt, bellt und wuselt es uns entgegen, als wären wir noch mittendrin im ungerodeten Urwald. Es scheint, als wolle der Mensch, je weiter er sich von der Natur entfernt, umso dringlicher ein Stück von seinem verlorenen Paradies sichern. ...Wie zu erwarten war, findet sich im Lexikon keine einzige berühmte Qualle.
Die menschliche Vorliebe für alles Putzige, Flauschige und Drollige produzierte stattdessen haufenweise berühmte Bären, (Comic-)Enten, Hunde, Katzen und Pferde. Ruhm ist etwas, das sich nur in der Menschenwelt erringen lässt. Folglich sind jene Tierarten, die es zu einem menschenähnlichen Status als Heimtier gebracht haben, auch besonders häufig vertreten.
Das Heimtier hat im Zuge der allgemeinen Auflösung starker Familienbindungen an Bedeutung gewonnen. Immer mehr Leute ersetzen ihre lästigen Angehörigen durch einen sympathischen Hund oder eine freundliche Katze. ... Hundebesitzer sonnen sich in der uneingeschränkten Bewunderung und der stürmischen Zuneigung, mit der der beste Freund des Menschen auch das unerfreulichste Herrchen überschüttet. Katzenliebhaber loben die Unabhängigkeit und den Stolz ihrer "Samtpfötler", meinen die eigene Unabhängigkeit und Liberalität und fühlen sich Leuten, die es offenbar nötig haben, sich abschlecken zu lassen, überlegen. Jeder findet in seinem Lieblingstier, was er sucht, und jeder sucht bloß sich selbst. ...
Wir haben den alten totemistischen Naturglauben, nach dem die Menschen von verschiedenen Tieren abstammen, umgekehrt und infantilisiert. Tiere, so wie sie in unserer Massenkultur dargestellt werden, stammen eindeutig vom Menschen ab.
Mitwirkende
Antje Krause (Sängerin, Gesangspädagogin und Musikerin, Wanderin zwischen den Welten und Jahrhunderten mit Gesang und Klavier, Ukulele und Cello)
Nora Berger (Sängerin, Theaterpädagogin, Lehrerin zwischen Mozart, Raumlauf und Binomischer Formel)
Tatjana Titz (Musik-, Kultur- und Sprachmittlerin zwischen Bildung, Klavier und Bühne)
Antje Reinhard (Performerin, Regisseurin, Lehrende zwischen Hörsaal, (Hinter-)Bühne und Utopia)
Preis: Eintritt frei - Spenden erbeten.
Link: - kein Link vorhanden -
Veranstalter
futurum vogtland e. V.

