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Unterkoskau & Oberkoskau

Unterkoskau/Oberkoskau

Unterkoskau ist eine alte sorbische Siedlung und wurde 1325 erstmals urkundlich erwähnt, damals noch unter dem Namen Koskode. Unterkoskau gehört seit 1996 zu Tanna und besitzt die eingemeindete Ortschaft Oberkoskau. In Unterkoskau leben zur Zeit ca. 300 Einwohner. Der Ort liegt etwa 4 km östlich von Tanna an der Wisenta, in der Nähe der sächsischen Grenze und war deshalb früher ein Grenzdorf.

Das Ortswappen zeigt eine goldene Schnepfe auf blauem Hintergrund und grünem Boden. Grundlage des Wappens ist die Tatsache, dass Unterkoskau früher ein Jagdgebiet für Schnepfen war.

Bereits im Mittelalter besaß Unterkoskau eine Kapelle des deutschen Ordens. 1534 erhielt der Ort den ersten lutherischen Pfarrer, wodurch die Pfarrei selbstständig wurde. Die heutige Kirche wurde 1606 nach einem Brand der alten Kirche, an der selben Stelle neu errichtet. Die Kirche war ursprünglich klein, eng und finster, erhielt aber bald einen Turm, 1818 eine Orgel und wurde zwischen 1821 und 1822 erweitert und verschönert.

Die Ortschaft Oberkoskau wurde ebenfalls 1325 in Verbindung mit Unterkoskau, unter dem gleichen Namen Koskode, erstmals urkundlich erwähnt. Es handelte sich aber um schon um einen eigenen Ort der nach Unterkoskau pfarrte, schulte und begrub. Später wurde der sorbische Ort als Obirnkoskode erwähnt. Der Ort liegt etwa 2 km süd-östlich von Unterkoskau und hat zur Zeit ca. 75 Einwohner.

Am 16. April 1999 wurde zum Abschluss der Dorferneuerung die „Alabamahalle“ festlich eingeweiht. Hier finden jetzt die monatlichen Rentnerversammlungen, Familienfeiern oder sonstige Veranstaltungen einen würdigen Rahmen.

 

Kurzer Abriss der wichtigsten geschichtlichen Daten

1494
Oberkoskau erhält das landesherrliche Brauprivileg. In der Urkunde wird gesagt:

„… nach welchem das Dorf Koßka hierfür zu ewigen Gezeiten das Recht erhält, Bier zu brauen, zu malzen und zu schänken, soviel es will.“

1633

Im Oktober verloren 7 junge Oberkoskauer ihr Leben im benachbarten Stelzen, wohin sie einer Kriegerschar, die aus Oberkoskau Rinder und Pferde weggeschleppt hatten, nachgeeilt und mit denselben ins Handgemenge gekommen waren.

1830
Es durften auf Verordnung am Sonntag keine Trauungen mehr vorgenommen werden. Die Verweltlichung des Sonntags und teilweise ausartende Hochzeitsfeiern waren der Anlass für diese Maßnahme.

1928
Im April gab es einen Wolkenbruch, wie er bis dahin noch nicht erlebt und auch bis heute nicht noch einmal vorgekommen ist. Die Wassermassen waren so stark, dass das ganze mittlere Dorf überflutet und ein Auto durch den Ort geschwemmt wurde.